Letzte Aktualisierung am Januar 5, 2025 by Christian Heide
Der Palau de la Música ist einer der schönsten Konzertsäle der Welt. Wir haben bereits einen ausführlichen Blogbeitrag über die großartige Architektur des Palau geschrieben. Allen unseren Gästen empfehlen wir einen Besuch, denn dies ist ein Barcelona-Highlight, das Sie sich nicht entgehen lassen sollten!


Es gibt zwei Möglichkeiten, die Schönheit dieses prächtigen Gebäudes zu entdecken. Erstens Du buchst eine Führung und erkunden das Innere mit einem Audioguide oder Du buchst einen geführten Rundgang. Das ist absolut empfehlenswert. Und zweitens kaufst Du eine Eintrittskarte für ein Konzert und genießt die atemberaubende Atmosphäre dieses Veranstaltungsortes. Das Konzerthaus bietet fast täglich Konzerte an. Sie sind meist klassisch oder instrumental. Manchmal bieten sie Flamenco-Shows mit spanischer Gitarre an. Da wir versuchen, mindestens einmal im Jahr ein Konzert zu sehen, haben wir bereits eine Vielfalt erlebt. Und jedes Mal sind wir wieder von der Schönheit des Palaus fasziniert.
Tradition des Neujahrskonzerts
Zum zweiten Mal besuchten wir das Neujahrskonzert. Dieses besondere Konzert hat im Palau de la Música in Barcelona seit vielen Jahren Tradition. Eine Tradition, die in Österreich begann.
Das Neujahrskonzert entstand während des Zweiten Weltkriegs, um im besetzten Österreich ein Gefühl kultureller Normalität zu schaffen, Spenden für die Opfer zu sammeln und die Stimmung der Menschen zu heben. Nach dem Krieg wurde es zu einer beliebten Tradition mit der festlichen Musik der Familie Strauss, einem Symbol Wiens. Im Laufe der Zeit wurden auch Werke anderer Komponisten, insbesondere aus der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie, aufgenommen. Diese waren bekannt für ihre lebendigen Rhythmen, farbenfrohen Klängen und fröhlichen Melodien.

Spezielle Sitzplätze – neben den Musikern des Orchesters sitzen
Rund um Weihnachten und Neujahr finden mehrere Konzerte statt. Wir haben beschlossen, das neue Jahr am 1. Januar mit schwungvollen Walzern zu beginnen. Diesmal war es ein unglaubliches Erlebnis denn wir haben ganz besondere Sitzplätze bekommen. Wir konnten im Orchester sitzen. Der Palau nennt diese Sitze „Butaca 360 Grad: Erleben Sie die Emotionen der Musik auf der Palau-Bühne, zusammen mit den Musikern des Orchesters!“ Es war wirklich großartig.
Da Michael nichts über unsere Plätze wusste, wurde er ziemlich nervös, als wir hinter die Bühne gebracht wurden. Dort mussten wir warten, bis wir zu unseren Plätzen gebracht wurden. Carles war unser Gastgeber und erklärte uns, dass wir Musikinstrumente unter unseren Sitzen hätten und beim letzten Lied, dem Radetzky-Marsch, mit dem Orchester mitspielen könnten. Unter meinem Sitz fand ich eine Triangel, die ich später gerne benutzte. Als das Konzert begann, gingen die Lichter im Saal aus. Allerdings war die Bühne, auf der wir saßen, im Rampenlicht. Das war eine völlig neue Erfahrung – 2200 Augenpaare sahen uns neben den Musikern sitzen.



Orquestra Simfònica del Vallès
Das Konzert wurde vom Orquestra Simfònica del Vallès aufgeführt und von der wunderbaren Dirigentin Isabel Rubio geleitet. Das Orchester ist das einzige private professionelle Orchester in Spanien mit festem Personal. Ihre Musiker und ihr Managementteam sind sowohl Eigentümer als auch Mitarbeiter der Organisation. Sie spielen mehr als 100 Mal im Jahr und traten in der Vergangenheit mit international renommierten Künstlern wie Andrea Bocelli, Josep Carreras, Barbara Hendricks, Plácido Domingo, Sting oder Alan Parsons Project und vielen anderen auf.
Isabel Rubio war eine brillante Dirigentin. Da wir ihr gegenüber saßen, konnten wir jede Stimmung der Musik mit ihr erleben. Ihr Gesichtsausdruck und ihre geschickten Hände sorgten dafür, dass das Orchester zu Höchstleistungen angespornt wurde. Am Ende hatten wir das Glück, ein Foto mit ihr zu machen. Für uns war der Abend ein einmaliges Erlebnis!

Programm des Neujahrskonzerts im Palau de la Música
Antonín DVOŘÁK: Slawischer Tanz Nr. 1, Opus 46
Léo DELIBES: Coppélia (Walzer)
Johann STRAUSS II: Leichtes Blut, Opus 319
Émile WALDTEUFEL: Schlittschuhläufer-Walzer
Georges BIZET: “Farandole”, aus L’Arlesienne Suite núm. 2
Joan MARTORELL (Katalonien): El vals de na Martina
Leroy ANDERSON: Plink, Plank, Plunk!
Johann STRAUSS II: Kaiser-Walzer
Zequinha DE ABREU: Tico Tico
Josef STRAUSS: Plappermäulchen, Opus 245
Johann STRAUSS II: An der schönen blauen Donau Opus 314